Erstellt mit MAGIX
Fallbeispiel
© Katrin Seidel
Im Dezember vorigen Jahres kommt eine Mutter mit ihrem
13jährigen Sohn zu mir in die Praxis. Das Kind leidet unter
Konzentrationsschwierigkeiten, die hauptsächlich in der Schule
auftreten. Er ist sehr schnell abgelenkt, wie in einer eigenen
Welt, achtet nicht auf den Lehrer und gibt Antworten, die nicht
zum Unterrichtsthema passen. Seitens der Schulmedizin wurde
bei ihm ADS diagnostiziert. Er hat oft Bauchschmerzen,
besonders vor wichtigen Klassenarbeiten. Außerdem klagt das
Kind über Alpträume und Angstzustände in der dunklen
Jahreszeit.
Nach einem ausführlichen Gespräch im Rahmen der
Erstanamnese verordne ich ein homöopathisches Mittel und
bitte die Mutter des Jungen mich eine Woche später anzurufen.
Innerhalb dieser Woche hat sich der Schlaf gebessert, es sind
keine Alpträume mehr aufgetreten. Die Aufregung vor Arbeiten
hat sich zunächst etwas verstärkt, was bei einer
homöopathischen Behandlung als typische
"Erstverschlimmerung" bezeichnet wird.
Beim Folgetermin fünf Wochen später zeigt sich Folgendes: Er
schläft sehr gut, hat keine Alpträume und Angstzustände
mehr und passt in der Schule besser auf. Allerdings hat er vor
Arbeiten immer noch Angst, vergisst gelerntes und ist
innerlich sehr aufgeregt.
Ich erhöhe die Potenz der gleichen homöopathischen Arznei
und empfehle ein passendes Akutmittel, welches er vor den
Arbeiten einnehmen kann.
Beim nächsten Termin, weitere sieben Wochen später erklärt
der Junge, dass er sich besser auf Fragen konzentrieren kann.
Er träumt nicht mehr im Unterricht, hat in Arbeiten schon zwei
Einsen geschrieben, ist insgesamt fröhlicher, aufgeweckter,
diskutiert mehr und braucht viel Bewegung.
Mitte August berichtet er mir, dass er sich am Ende des
Schuljahres im Vergleich zum Halbjahreszeugnis in fünf
Fächern um eine Zensur verbessert hat, kann sich Dinge
wieder besser merken, hat keine Bauchschmerzen mehr und
ist gesundheitlich stabiler. Sein Schlaf ist jetzt sehr gut und
entspannend.
Junge mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)